Fahrpreiserhöhung bei der BSAG: Die Gründe

Wer Aufmerksam die Presse verfolgt hat, dem wurde schlagartig bewußt, das sich das Jahr dem Ende neigt. Denn das ist immer die beliebte Zeit der Preiserhöhungen. Wer zudem auch ein Jahresabo bei der BSAG (Bremer Straßenbahn AG) abgeschlossen hat, hat ein Informationsschreiben erhalten, das die Preise sich ändern. Aber mit welchen Gründen?

Wer sich einmal die Mühe macht, die Schreiben der letzten Jahre durchzusehen, der stellt erstaunt fest: Kreativ sieht anders aus! Schließlich ist die BSAG ja in allen anderen Dingen sehr Kreativ – z. B. das die Fahrgastanzeigen mal gehen und mal nicht, pünktlich sind sie in seltensten Fällen, die Freundlichkeit der Fahrer läßt teilweise zu wünschen übrig, etc. – jedoch bei den Fahrpreiserhöhungen Tarifänderungen ist das nicht der Fall.

Blicken wir zurück:

Infoschreiben vom 30. Oktober 2007:

Tarifänderung zum 1. Januar 2008

„Auch für das Jahr 2008 ist eine Anpassung der Tarife im VBN leider unumgänglich. Dies insobesondere, weil bundesweit leider weiterhin die staatlichen Zuschüsse für den ÖPNV gekürzt werden und die Energiekosten auch für Bus und Bahn gestiegen sind. Aus diesem Grund haben die Gremien des VBN zum Jahreswechsel eine moderate Tarifanpassung beschlossen. Auch sollen durch die gemäßigte Anhebung der Fahrpreise sonst unvermeidbare Leistungseinschränkungen im Verkehrsangebot verhindert werden.“

„Wir wünschen Ihnen weiterhin gute Fahrt in den Busen udn Bahnen des VBN und bitten um Verständnis für die leider unumgängliche Tarifanpassung.“

Infoschreiben vom 20.10.2009:

Tarifänderung zum 01.01.2010

„Für das Jahr 2010 ist eine Anpassung der Tarife im VBN leider unumgänglich. Dies insbesondere, da die finanziellen Zuschussleistungen der öffentlichen hand weiter rückläufig sind. Auch sollen durch die gemäßigte Anhebung der Fahrpreise Qualitätsverbesserungen durch Anschaffung neuer Fahrzeuge, eine verbesserte Fahrgastinformation und weitere Serviceleistungen umgesetzt werden. Aus diesem Grund haben die Gremien des VBN zum Jahreswechsel einen aus unserer Sicht moderate Tarifanpssung beschlossen.“

„Für die Preiserhöhung bitten wir um Ihr Verständnis udn wünschebn Ihnen weiterhin gute Fahrt in den bussen udn Bahnen des VBN.“

Infoschreiben vom 15.2010:

Tarifänderung zum 01.01.2011

„Für das Jahr 2011 ist eine Anpassung des VBN-Tarifes leider ununmgänglich. Einerseits sind die finanziellen Zuschussleistungen der öffentlichen Hand weiter rückläufig. Insbesondere die kommunalen Verkrhesunternehmen sind gegenüber den Städten in der Pflicht, den Zuschussbedarf zu senken. Andererseits investieren wir im VBN für Sie kontinuierlich in Qualitätsverbesserungen, z. B. durch den Kauf von neuen Fahrzeugen mit größerem Komfort, durch Investitionen in eine verbesserte Fahrgastinformation und viele weitere Serviceleistungen. Denn wir möchten, dass Sie weiterhin mit unseren Leistungen zurfrieden sind.“

„Für die Preiserhöhung bitten wir um Ihr Verständis und wünschen Ihnen weiterhin gute Fahrt in den Bussen und Bahnen des VBN.“

Nun kann man ja behaupten das die BSAG doch „nicht immer dasselbe Schreibt und es erklärt, wofür es gedacht ist“. Der Grundtenor ist jedoch immer der gleiche. Und die BSAG bittet uns Fahrgäste auch noch um „Verständnis“ für die „Preiserhöhung“ das diese doch „unumgänglich“ ist. Mitarbeiter werden abgebaut, werden geringer entlohnt, die Fahrgastinformationen, worin nun Investiert wird, sollen eine bessere Information bieten und die Qualitäts soll verbessert werden.

Keines von den erwähnten Punkten ist je richtig umgesetzt worden. Die Fahrgastinformationen an den Haltestellen laufen manchmal gar nicht, oder es steht dran, das man auf den Aushangfahrplan schauen soll. Die neuen Busse, wo sich die Mitteltür nur vom Fahrer öffnen läßt, ist wohl eine nicht ganz durchdachte Idee. Man ist noch nicht mal richtig drin, schon werden die Türen geschlossen. Ich warte nur darauf, bis mal jemand dort eingeklemmt wird. Gerade ältere fühlen sich durch so eine Aktion von den Fahrern genötigt zu „springen“. Gerade ältere mit Rollator. Vielleicht sollen die einen Sprint hinlegen? Zudem halten Busse teilweise an den Haltestellen so weit ab vom Randstein, das ältere Fahrgäste Probleme haben ihren Einkaufsrollie oder Rollator in den Bus zu bekommen. Sehr Serviceorientiert! Werden die Fahrer nicht älter?

Was nun mit weiteren Serviceleistungen gemeint ist und worin die bestehen, das hüllt sich die BSAG in schweigen. Da müssen wir Fahrgäste uns wohl überraschen lassen. Eventuell sollen wir demnächst den Mitarbeitern sagen, welchen Tarif wir brauchen oder wo wir hin wollen und gleich sagen, was wir dazubezahlen müssen. In Sebaldsbrück wird schon der BSAG Shop geschlossen. Fahrkartenverkauf und Informationen erhält man dort nur noch an dem Kiosk.

Als Fahrgast zieht man bei diesem Unternehmen den kürzeren! Ob bei Kundenbeschwerden oder wenn man ein Rat benötigt. Man bleibt immer auf verlorenem Posten. Um ein kurzes Beispiel zu nennen für die „Qualitätsverbesserung“ und die „Serviceleistungen“: Auf der Webseite der BSAG gibt es Fahrplaner, worin man sein Start und sein Ziel angibt. Eine Fahrt innerhalb Bremens, von Huchting zur Neustadt sollte urplötzlich nicht mehr 35 Minuten dauern, sondern 1 Stunde 40 Minuten! Zuerst sollten wir bis Brüsseler Straße fahren, dort in die 201 steigen, bis Delmenhorster Bahnhof, dort in die Nordwestbahn, dann bis Bahnhof Neustadt, dort in den Bus zurück in die Neustadt. Nach gut 15 Minuten (!) hin und her geklicke hat diese Fahrplansuche endlich die Verbindung gefunden, die wir brauchten! Und dieses Phänomen existiert bei der Suche immer noch!

Bitte, liebe BSAG, seht zu, das der Kunde sich wieder als König fühlt und nicht als Störer und Bettelkunde! Überarbeitet endlich auch noch mal die Verbindungssuche, die ist nämlich eine Katastrophe! Sonst könnte es sein, das sich die Kunden nicht mehr so freundlich euch gegenüber verhalten und alles Schlucken was Ihr wollt! Dazu gehört auch die Verlängerung der Linie 1 durch Huchting. Ich möchte nicht wissen, was dann die Fahrkarten kosten. Wahrscheinlich sind die dann unbezahlbar. Die Huchtinger sind gegen die Verlängerung. Das ist auch gut so. Hört auf die Kunden!

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