Lange hatten die Huchtinger nichts mehr von der Verlängerung der Linie 1 gehört. Es war ruhig geworden um dieses Projekt. Der Grüne Bausenator Joachim Lohse wollte sich das Projekt noch einmal ansehen und dann entscheiden wie es dann weiter gehen soll.
Nun ist aber wieder Bewegung in den ganzen Apparat gekommen und konnte man in der heutigen Ausgabe des Weser Kuriers lesen. Aber ganz so erfreuliche Nachrichten stehen für die Huchtinger nicht direkt drin. Eine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema „Straßenbahnverlängerung bis nach Mittelshuchting“ und den schriftlichen Einlassungen gegenüber dem damaligen Bausenator Loske fanden im Hause des Bausenators Lohse nicht statt.
Die Linien 1 und 8 werden über die BTE Trasse geführt, soweit ist nun jeder Huchtinger informiert und ist auch in Planungen eingearbeitet worden. Neu aber ist, das man nun die Strecke Eingleisig befahren will. Laut Weser Kurier Artikel soll das so bleiben, denn bei einem zweigleisigen Ausbau würde noch eine weitere Straßenbahn benötigt. Durch die Verlängerungen der Straßenbahnlinie 1 sollen mehr als 7000 zusätzliche Kunden angelockt werden. Die Linie 8 wird über die Landesgrenze hinaus bis nach Stuhr verlängert. Auch dort hofft man mehr Kunden auf die Linie 8 zu locken, um so den individual Verkehr zu reduzieren. Nach Berechnungen wird die Linie 8 ein großes Minus einfahren. Dies jedoch soll durch die Linie 1 komplett ausgeglichen werden.
In ca. vier Jahren könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden und in ca. sechs Jahren würde die Linie 1 bis nach Mittelshuchting fahren, wenn das Planfestellungs verfahren dieses Jahr noch verabschiedet wird. Natürlich mit Bürgerbeteiligung.
So die Zahlen!
Anhand des Artikels im Weser Kurier kann jeder Huchtinger erkennen, wie die politisch gewählten Vertreter und die Herrn des BSAG Vorstandes mit den Argumenten der Bürger umgehen. Sie treten Sie mit Füßen. Wir wohnen jetzt schon an der Heinrich-Plett-Allee und haben den Verkehrslärm vor der Nase. Damit kann man aber leben, denn es sind „noch“ Bäume und Sträuche vor dem Hause, die den Lärm etwas dämpfen.
Aber was passiert, wenn die Straßenbahn gebaut wird? Nicht nur wir, als Dienstleister, sondern auch die kleinen Einzelhandelsgeschäfte die an der Antwerpener Straße liegen, bekommen dann Finanzielle Probleme. Wie lange soll die Bauzeit denn laufen? Wie soll angeliefert werden? Ist das denn noch möglich? Und wenn ja, wie und welchen Weg?
Durch den Bau der Straßenbahnlinie 1 nach Mittelshuchting rückt die Heinrich-Plett-Allee näher an das Wohnhaus heran, der Verkehrslärm steigt rapide an, das öffnen der Fenster ist im Sommer dann unmöglich, zumal man dann nicht mehr telefonieren oder sich unterhalten kann. Die Straßenbahn tut ihr übriges, denn es wird eine Weiche eingebaut und das dann die Straßenbahnen quietschen, ist nicht allen klar. Aber an Arbeiten oder Schlafen ist dann nicht mehr zu denken.
Hier wird an einem „grünen Tisch“ entschieden, ohne die Situation von Bewohnern vor Ort genauer zu betrachten. Der grüne Bausenator will die Ökobilanz erhöhen, damit Bremen weiter „grüner“ wird. Aber was mit den Huchtinger Bewohnern wird, das steht nicht zur Debatte. Es zeigt sich einmal mehr, das den Verantworlichen es einzig und allein um ein Projekt geht, das umgesetzt werden soll. Die Frage ist nur, ob auch die Versprechen, die die BSAG immer wieder anführt, auch eingehalten werden. Schriftlich geben sie nicht raus, das bei einem Zwischenfall auf den Schienen, wenn keine Bahn mehr durchkommt, Ersatzbusse eingesetzt werden. Denn ein Versprechen der BSAG ist eine kann und keine Muß Bestimmung!
Der Busringverkehr in Huchting ist eine seit Jahren gut funktionierende Einrichtung. Die Busse sind, nicht immer, auf dem neuesten Stand der Technik, gerade was den Schadstoffausstoß betrifft. Jeder Punkt in Huchting ist gut erreichbar. Mit den Plänen der Straßenbahnverlängerung, wo immer wieder betont wurde, das man dann nicht so oft Umsteigen muß, wird genau dieses Argument ad absurdum geführt. Entweder am Roland Center, Endhaltestelle Friedhof Huchting oder Endhaltestelle der Linie 1 Brüsseler Straße muß man Umsteigen, wenn man in Huchting an einen Punkt möchte, wo die Bahn nicht fährt, oder so fährt, das man lange Strecken laufen muß. Wo da nun der ökologische Sinn liegt, entzieht sich meiner Kenntnis.