Der BUND fordert schnellen Ausbau der Linie 1 und 8 in Huchting

Wer aufmerksam den Weser Kurier gelesen hat, fand dort einen Artikel vor, der den Huchtingern die Zornes röte ins Gesicht steigen ließ. Mir ging es jedenfalls so.

Der Naturschutzverein BUND, in Gestalt von Geschäftsführer Martin Rode, sagte: „Die Stadteile Huchting und Grolland sehen sich einem enormen Pendlerverkehr aus dem südlichen Umland ausgesetzt,“ und durch die Verlängerung der Linie 8 würden die Abgaslasten verringert und die Lebensqualität gesteigert werden.

Wurde bei der Aussage vom BUND auch alles Bedacht? Anscheinend nicht…

Der BUND-Geschäftsführer läßt folgende Punkte außen vor:

  1. Die Verlängerung der Linie 8 wird in einer geraden Strecke erfolgen, die nicht durch Wohngebiete führen. Somit müßten die Kunden des ÖPNV lange zur nächsten Haltestelle laufen.
  2. Die Busse haben die Möglichkeit bei einem Unfall eine andere Route zu fahren, oder zumindest um den Unfall herum.
  3. Fällt eine Straßenbahn aus, werden keine Ersatzbusse geschickt.
  4. Die Umweltbelastung bzw. die Lebensqualität der Anwohner wird durch die Verlängerung der Linie 1 und 8 nicht erhöht.
  5. Während der Bauphase kommt es zu starken beeinträchtigungen sowohl für die Bevölkerung im Stadtteil, als auch für die kleinen Händler und Unternehmen im Stadtteil.
  6. Es werden weiterhin Busse auf der Strecke Brüsseler Straße – Huchtinger Bahnhof – Roland Center – Friedhof Huchting eingesetzt.

Wir wohnen jetzt schon an der Heinrich-Plett-Allee und hören den Straßenlärm. Durch den Ausbau der Linie 1 rückt die Straße und damit der Verkehrslärm und der Lärm der Straßenbahn – da sich vor unserem Fenster dann eine Weiche befindet – ausgesetzt. Ein vernünftiges Arbeiten ist nur noch bei geschlossenem Fenster möglich.

Zudem scheint dem BUND das kleinere Übel zu sein, das immer noch Bäume gefällt werden müssen. Es sind zwar „nur noch“ 600 Bäume, aber es sind Bäume. In meinen Augen verstehe ich da diese inkonsequenz nicht. Hier interessiert sich der BUND mehr für die Verlängerung der Straßenbahnlinie und weniger für die Bäume – als dem Naturschutz – und den dazu in dem Stadtteil lebenden und arbeitetend Bürgern, die den Stadtteil so schätzen wie er ist.

Auch die Erreichbarkeit von Gebieten, wo die Straßenbahn nicht „hinkommt“ wird außer acht gelassen. Die Linie 1 fährt zum Beispiel nur bis Endhaltestelle „Brüsseler Straße“. Warum kritisiert der BUND nicht dieses Verhalten? Von dort aus fahren dann wieder Busse. Solche Busse, wie sie schon jetzt durch Huchting fahren. Wenn die BSAG Schadstoffarme Busse fährt, auch Hybridbusse, und dieses auch noch groß mit Zeitungsartikel und auf Ihrer Homepage präsentiert, warum dann diese Verlängerung? Ein „Mehrwert“ erschließt sich so nicht. Aber davon will der BUND anscheinend nichts wissen und nimmt es so hin.

Mir ist auch aufgefallen, das viele Bürger das noch gar nicht so realisiert haben, das ab Brüsseler Straße auch wieder Busse fahren, damit der Friedhof Huchting auch angefahren werden kann. Es scheint so, das in vollster Absicht nicht darüber in der Presse und auf Sitzungen die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil informiert wurden/werden. Das läßt nur den Schluß zu, das man gar kein Interesse hat, alle Informationen zu diesem Thema herauszugeben.

Die Pläne sind erstmal umgeworfen worden. Es wird neu geplant, anders geplant. Der Planfestellungsbeschluߠ für die Linie 8 liegt noch in Hannover und ist noch nicht abgesegnet worden. Die Bürgerinitiative Aktiv wird, falls der Beschluß durch geht, sofort Klage erheben.

Dasselbe werden die Huchtinger machen, wenn der Planfestellungsbeschluß für die Linie 1 durch sein sollte, und wir werden uns an der Klage beteiligen. Noch mehr Lärm, große Umwege in Huchting – sowohl zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto – sind dann an der Tagesordnung. Dazu zählt dann auch die Lange Bauzeit.

Einfach so „baut die Straßenbahnen, und alles wird super“ – um es einmal vereinfacht Auszudrücken – geht so nicht. Die Zeiten, in denen die Politiker einfach bestimmt haben, wo es langgeht sind vorbei. Gerade in so einem Stadtteil wie Huchting, der über die Jahrzehnte gewachsen ist, kann man nicht einfach umkrempeln und durch so eine Trasse trennen. Die Bürger lassen sich soetwas nicht mehr gefallen.

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