Nachdem die SPD zuerst der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 nach Huchting nicht zugestimmt hatte, hat sie dem Deputationsbeschluß zugestimmt. Darüber haben verschiedene Foren, Presse und Radio Bremen berichtet. Während sich alle Parteien auf die Schulter klopfen, was sie für einen Erfolg gefeiert haben, so bleibt für die Huchtinger nur ein bitterer Beigeschmack: auf ganzer Linie im AUS zu stehen.
Der Beirat Huchting hatte schon frühzeitig die Pläne kritisiert und auch dazu Stellung bezogen. Anscheinend wurden diese Eingaben verworfen oder nicht berücksichtigt. Nur so läßt sich erklären, das der Beirat gegen die jetztigen Ausbaupläne wettert und diese so nicht hinnehmen wird. Das gleiche gilt auch für die betroffenen Anwohner, wo die Bahn durch „den Garten“ oder manchen Unternehmen „über den Schreibtisch“ fahren wird.
Nun ist auch die Deputationsvorlage fertig und jeder kann sich das ganze noch einmal durchlesen, was sich die „Planer“ für Huchting „ausgedacht“ haben. Darin steht weiterhin, das die Linie 1 und 8 über die BTE Trasse fahren wird und damit die Anwohner aus der Hermannsburg abhängen wird. Die Linie 58 wird wohl nur bis Roland Center fahren, denn keiner – weder BSAG noch Verkehrsbehörde – können definitiv sagen, ob die Linie 58 dann bis zum „Friedhof Huchting“ verlängert wird. Das bedeutet für die Huchtinger, das man nur die Füße stillhalten soll und mit halbfertigen Sachen im Stadtteil leben soll.
Nun will sowohl Herr Dr. Lohse und Herr Eisenberg das alle in Huchting und aus Stuhr möglichst mit der Straßenbahn fahren, wenn die Linie fertig gebaut sind. Aber wie die Anbindung an den „Friedhof Huchting“ sein wird, ob es wirklich dabei bleibt das die Delbus dann alle 10 Minuten zwischen Roland Center und Delmenhorst verkehrt, das wird Nebulös ausgedrückt oder unter den Teppich gekehrt. Hier sollen die Einwohner in Huchting einfach den Ausbau hinnehmen und die „Klappe halten“.
In einigen Verkehrsforen im Internet wird auf den Huchtinger rumgetrampelt, das wir uns nicht so anstellen sollen und es wäre eine „tolle Chance für Huchting“ und wir dürften „uns nicht den demokratischen Beschlüssen“ entgegenstellen. Es ist schon ärgerlich, das man an einer Hauptstraße wohnt, dann aber über ein Jahr den Baulärm ertragen, und zusätzlich die Signale, dann die Klingel der Straßenbahn und zusätzlich die Weiche vor der Nase ist dann doch etwas heftig. Außerdem geht es natürlich um den eigenen Garten, das Grundstück, was für viel Geld gekauft und bebaut wurde. Nun soll man hinnehmen, das Grundstücke abgetreten werden müssen, um eine Straßenbahn zu bauen? Aussage, das die Grundstücke auch an Wert gewinnen werden, wenn die Bahn dort verläuft, konnte Seitens der Behörde nicht belegt werden.
Wir kennen Hausbesitzer, die genau an der BTE Trasse ihr Grundstück haben. Nun haben Sie neu gebaut und wollen das jetzige Haus verkaufen. Seitdem es durch die Presse ging, das die Linie 8 doch verlängert werden soll, rechnen Sie mit einem Verkaufsverlust bis zu 30.000 . Soviel zum Thema, das die Grundstücke an Wert gewinnen… hier gibt es nur Verluste. Vielleicht mag das auf Großwohnanlagen von der Gewoba zutreffen, aber selbst die Gewoba ist mit der Linieführung und der dichten vorbeifahrt an ihren Häusern nicht glücklich.
Demokratische Beschlüsse fallen im Parlament und von unseren gewählten Volksvertretern. Nur leider wird nur nach ihrem Gewissen gehandelt und entschieden, aber nicht für einen Stadtteil, der gewachsen ist und der dadurch zerteilt wird. Und welchen Vorteil sollten wir Huchtinger davon haben? Es wird immer gesagt, das der Stadtteil dann aufgewertet wird… mit einer Straßenbahn quer durch Huchting? Oder wird die Kirchhuchtinger Landstraße dann modernisiert? Klingt eher nach einer Beruhigungspille für die Huchtinger, denn ein Politiker gibt zwar sein „Ehrenwort“ hält sich aber nicht daran. Muß er auch nicht, Hauptsache er konnte seinen Willen durchsetzten.
Wenn wir Huchtinger die demokratischen Beschlüsse akzeptieren sollen, dann machen wir auch von den anderen demokratischen Errungenschaften gebrauch und werden den Ausbau blockieren. Denn Klage gegen den Ausbau einzureichen ist genauso demokratisch und legitim, wie der Bausenator den Straßenbahnlinienverlängerung haben will. Wir Huchtinger müssen auch in 10 Jahren, sollte die Linie 1 Verlängert sein, darüber schimpfen, aber wir müssen sie ja nutzen! Wie sollten wir sonst in die Stadt kommen, außer man legt sich ein Auto zu. Und wenn die Fahrgastzahlen nicht stimmen im Endeffekt: das spielt dann für die BSAG und dem Verkehrssenator keine Rolle mehr.
Normalerweise schließt man immer mit einem Schlußwort oder Satz einen Beitrag ab. Hier nun aber stelle ich mal lieber Fragen:
Warum beschafft die BSAG neue und Umweltfreundliche Busse?
Wieso teilt die BSAG immer wieder mit, das sie moderne Busse mit Hybridtechnologie haben?
Warum müssen soviele Bäume gefällt werden, wenn wir einen Grünen als Umwelt und Verkehrsenator haben?
Wieso steht die BUND hinter den Baumfällaktionen für die Linienverlängerung?
Kann die Handelskammer anhand von Zahlen begründen, welchen wirtschaftlichen Vorteil der Stadtteil Huchting davon hat?
Ist gesichert, das die BSAG an jeder Haltestelle Fahrgastanzeigen aufstellt?
Sichert die BSAG zu 100 % zu, das die Linie 58 über das Roland Center verlängert wird bis Friedhof Huchting?
Kann die BSAG zusichern, das die Linie 58 bis Friedhof Huchting auch alle 10 Minuten verkehrt und nicht jede Stunde oder gar nicht?