Straßenbahnverlängerung Linie 1 nach Mittelshuchting: Huchtinger Beirat kritisiert die Pläne

Der Artikel im Weser Report, um die Verlängerung der Linie 1 nach Mittelshuchting, viel etwas ausführlicher aus und hatte auch Stimmen aus dem Huchtinger Beirat. Die Mittellage, ab Delfter Straße, wurde von allen Beiratsmitgliedern gelobt und auch gut befunden, denn dadurch entfällt das „Abschneiden“ von Nebenstraßen. Und doch sieht der Beirat in der Verlängerung keinen Sinn…

Der Beirat Huchting hat sich zu den neuen Plänen der Straßenbahnverlängerung Linie 1 nach Mittelshuchting geäußert. In dem Artikel im Weser Report, wurde die Mittellage des Gleisbettes gelobt, da dadurch für die Radfahrer und die Fußgänger eine bessere Querungsmöglichkeit gegeben wurde, und die Barrierewirkung aufgehoben wurde. Bei dieser Bauweise bleiben über 600 Bäume (!) stehen und müssen nicht gefällt werden. Geht doch.

Andererseits sieht der Beirat in der Verlängerung der Linie 1 bis nach Mittelhuchting keinen Nutzen. Im Gegenteil stellen sich die Mitglieder des Beirates Huchting die Frage, warum die Straßenbahn nun nach Mittelshuchting fahren soll. Auch die Endhaltestelle an der Brüsseler Straße zerschneidet den Stadtteil und die Wege für viele Huchtinger die mit dem ÖPNV unterwegs sind, werden länger.

Einige möchten die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1. Aber bis jetzt habe ich noch keinen Huchtinger getroffen, der „unbedingt“ die Straßenbahn haben will. Eine große Mehrzahl, mit denen wir in das Gespräch kamen, lehnen die Straßenbahn ab. Viele stellen sich genauso die Frage wie der Beirat: Warum soll die Linie 1 nach Mittelshuchting verlängert werden? Diese Frage stellen sich nicht nur die Huchtinger Bürger sondern auch die Huchtinger Unternehmen. Keiner kann der Verlängerung etwas abgewinnen oder einen großen Nutzen daraus ziehen. Der Ökologische Faktor spielt darin auch keine Rolle, denn die Busse der Linie 58 sollen bei einer Verlängerung der Linie 1 vom Roland Center bis Flämische Straße oder Delfter Straße fahren, gerade während der Schulzeiten, also Beginn und Ende. Dann fehlen nur noch zwei Haltestellen und schon hat man wieder den Ringverkehr mit Bus! Welche Logik soll das sein?

Ratsam wäre es, den Busringverkehr so belassen, in neue Hybridbusse investieren – in der nähe von Hamburg hat eine Stadt komplett auf Elektrobusse gesetzt und eine Akkuladung hält über 300 km pro Tag – und die Straßen und Haltestellen modernisieren. Alles andere wird in diesem Stadtteil nicht funktionieren.

Die späteren Modernisierungen – wenn die Straßenbahn hier fahren sollte – der „restlichen“ Haltestellen – Brüsseler Straße bis Roland Center – läßt auf sich warten oder findet nicht statt.

Ach ja, und was ist mit der Haltestelle „Friedhof Huchting“? Die soll dann nur noch alle 30 Minuten von der Linie 58 angefahren. Man könnte natürlich auch mit der Linie 204 hinfahren, so ergibt sich ein Wartezeit von 15 Minuten. Die Delbus fährt dann wirklich alle 30 Minuten in Richtung Delmenhorst? Davon träumen die Huchtinger, die Delmenhorster und die Traumtänzer bei der Baubehörde und BSAG. Wie oft haben wir schon erlebt, das diese Versprechungen oder die Umsetzungen zurückgenommen wurden. Ebenso kann es sein, das die Linie 58 nachher gar nicht mehr Richtung Friedhof Huchting fährt, aus „Kostengründen“ oder „zu wenig Passagiere“. Auch wenn genügend Nutzer dorthin fahren, wird immer behauptet, das es zu wenig sind.

Es scheint, das Herr Lohse sich auf seinen Lorbeeren ausruht und meint, mit drei Bürgerforen ist alles erledigt. Sich auf die Schulterklopfen kann er erst, wenn alles glatt läuft. Aber glatt läuft in Huchting nichts. Wer den Stadtteil nicht kennt und auch nicht die Bevölkerungsstruktur, der muß sich nicht wundern, wenn er Wind von vorne bekommt. Dieses Projekt ist – im Nachhinein (!) – eine Schnpasidee. Seit Anfang der 1970er Jahre wird daran geplant, nur standen da noch nicht so viele Häuser. Doch nun haben die Planer einen gewachsenen Stadtteil vor sich, ein Stadtteil das sich sein Image aufbauen und verändern möchte. Eine Straßenbahntrasse zerschneidet den Stadtteil und ändern auch das Aussehen. Wer möchte da dann noch leben? Wie soll denn dann das Image lauten? „Kommen Sie nach Huchting. Der Stadtteil mit Straßenbahn mit viel Grün„. Wohl kaum. Soziale Probleme können nicht mit einer Straßenbahn gelöst werden. Denn die Fahren nicht aus dem Stadtteil…

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