Wer gerne mit moderner Technik fotografiert, aber den Charm der alten SLRs vermißt, kann sich nun freuen. Nikon hat eine neue DSLR herausgebracht, die mit ihrem Retrostil auffällt, aber im inneren „werkelt“ moderne Technik.
Die neue Nikon Df läßt nicht nur mein Herz höher schlagen, sicherlich auch das des ambitionierten Fotografen, der gerne eine DSLR in der Hand halten möchte, die mit Einstellrädern aufwarten kann. Man könnte auch sagen/schreiben: moderne Technik trifft auf vergangene Gehäusetechnik.
Wer kann sich noch an die SLR Nikon F erinnern? Oder an die Legendäre F3 oder die Nikon F4? Diese hatten nicht nur, für die damalige Zeit, revolutionäre Technik in einem Aluminium Gehäuse, sondern diese SLRs aus dem Hause Nikon brachten auch Einstellräder mit.
Hier nun gelingt Nikon eine ebenfalls gut gelungene Synthese aus Analogen Zeiten in die moderne. Zudem wirkt das Gehäuse Zeitlos und doch handlich. Es scheint so, als ob eine neue Nikon im Stile der F-Serie produziert wurde. Das besondere an der Nikon Df ist unter anderem, das man die alten Al-Objektive an die Kamera anschließen kann und mit diesen weiterhin arbeiten kann. Das Bajonett ist das typische F-Bajonett, das Nikon nun seit Jahrzehnten immer weiter in seiner Palette übernommen hat. Und das kommt nicht von ungefähr. So können diejenigen Besitzer von Al-Objektiven diese an der Df einsetzten.
Dies sind aber nicht einzigen „Highlights“ der Nikon Df. Die Technik, die die Entwickler in die Df gesteckt haben, entspringt aus dem Flaggschiff Nikon D4. Der CMOS Sensor liefert Bilder bis zu 16,2 Megapixel, besitzt eine Pentaprismensucher der 100 % des Bildes anzeigt, hat den Autofokus Meßsensor Multi-CAM 4800 mit 39 AF Meßfelder von denen 9 Kreuzsensoren sind, schafft in Serie 5,5 Bilder und hat auf der Rückseite ein 8 cm großes Display das mit 921.000 Pixel auflöst.
An der Nikon Df kann die ISO von 100 bis 12.800 eingestellt werden, aber es ist auch möglich, wie bei der Nikon D4, die ISO bis 204.800 zu pushen. An Hand des Einstellrades für die Verschlußzeiten ist erkennbar, das Nikon dort diesmal auf die 1/8000 verzichtet und die Kamera maximal 1/4000 bietet, bei einer Blitzsynchronzeit von 1/200. Schade eigentlich, das Nikon dort nicht die 1/8000 Verschlußzeit gemacht hat, wie bei der Nikon F4. Ok, damals war das auch reiner Zufall, das die F4 diese Verschlußzeit erhalten hat.
Während auf der Rückseite der Df ein großes Display sitzt, gibt es auf der Gehäuseoberseite nur ein kleines Display, das beleuchtet werden kann, und die wichtigsten Informationen liefert über Verschlußzeit, Blende, Batteriezustand und Anzahl der gemachten Bilder. In dem Auslöserknopf ist ein Gewinde eingelassen, womit es möglich ist einen mechanischen Auslöser ansetzen kann. Die ISO läßt sich ebenso über ein Einstellrad einstellen, wie die Belichtungskorrektur.
Wie bei der Nikon F4 gibt es auch wieder bei der Df unter anderem die Aufnahmeart leise Auslösung; die weiteren sind Einzelbild, langsame Serienaufnahme, schnelle Serienaufnahme, Selbstauslöser und Spiegelvorauslösung.
Das Gehäuse der Nikon Df besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist rundum abgedichteten Gehäuse.
Das Nikon Objektiv, das mit der Kamera mitgeliefert wird, ist ein AF-S 50mm, 1:1,8 G SE und ist optisch an die Nikon Df angepaßt.
Nikon geht übrigens „technisch“ einen „Schritt zurück“ und so hat Nikon der Df keine Videofunktion mitgegeben. Diese DSLR ist rein für die Fotografie gedacht. Wer dennoch möchte, kann den Live-View-Modus verwenden, dieser ist mitgeliefert. Dafür steht dann einem aber auch nur der langsame Kontrastautofokus zur Verfügung.
Die Nikon Df kostet, mit dem 50 mm Objektiv, ca. 3000 Euro. Vielleicht wird das die „neue“ Kultkamera von Nikon, die den ambitionierten wie auch dem Profifotografen nur das „nötigste“ mitbringt. Eine nette und sehr schöne Idee, eine Art Entschleunigung der anderen Art. Man könnte es auch als Back to the Roots bezeichnen. Warten wir ab, wie diese DSLR bei den Fans und den Kunden gleichermaßen an kommt.
Hi,
hast Du schon versucht, ältere NON-AI-Objektive einzusetzen, bei denen eine Spiegelvorauslösung zwingend notwendig ist (z.B. Fisheye-Nikkor F/5.6 7.5mm)?
Kann die Bildwirkung dann auch per Live-View auf dem Monitor beurteilt werden?
Sind dabei – wenn vorsichtig vorgegangen wird – Beschädigungen im Spiegelkasten/Sensor ausgeschlossen, d.h. steuere ich dann in jedem Fall auch die Rückkehr des Spiegels selbst, oder macht das die Kamera ohne mein Zutun?
Wird für den hochgeklappten Zustand Spannung/Energieverbrauch benötigt?
Hallo!
Das hätte ich gerne getestet, leider besitze ich keine NON-Al-Objektive von Nikon. Daher kann ich zu diesen Fragen auch keine Antwort geben.
Vielleicht hat jemand hier die Kamera und NON-Al-Objektive, und kann seine Beobachtung mittweilen. Das würde mich genauso interessieren.