Die Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 8 nehmen keine Ende. Mit aller Macht und trotz Änderung der Pläne, sind ein Großteil der Huchtinger gegen die Verlängerung gerade der Straßenbahnlinie 1 nach Mittelshuchting. Selbst die FDP im Beirat Huchting empfindet die Verlängerung als Unsinn. Und so versuchen die Politiker und die BSAG vor allem die Rentner für das Projekt zu gewinnen…
Wer am 15. April auf der Veranstaltung „Durch das Schienennetz… wir machen eine Straßenbahnfahrt“ dabei war, konnte sich anhören, wie „schön das doch wird“, wenn die Linie 1 bis nach Mittelshuchting verläuft. Leider konnten nur Senioren mit an der Fahrt teilnehmen, unter anderem die Senioren-Einrichtungen in Huchting. Aber meine Mutter konnte auf der Fahrt dabei sein und so konnte Sie mir mitteilen, wie die Fahrt ablief.
Was Sie am meisten gestört hatte, war die Tatsache, das die Senioren mit Rollator schlecht in die Straßenbahn kamen, obwohl dort Männer waren, die kurz hätten dort mit anpacken können. Aber anscheinend waren diese sich zu fein. Selbst in der Bahn konnten nur die sich einen Kuchen holen, die gut zu Fuß waren. Es war für viele Schwierig an das Kuchen- und Kaffeebuffet zu kommen.
Fragen wurden während der Fahrt nicht beantwortet, sondern nur die Vorzüge dargelegt. Gerade die Älteren Menschen haben ein dermaßenes „Gottvertrauen in die Politik“ und vor allem auf den blonden und „so sympathischen“ Eisenberg gehabt, das Kritische Fragen erst gar nicht aufkommen konnten. Und wenn es welche gab, dann wurden diese nicht beantwortet oder im Sande verlaufen lassen.
Für meine Mutter war das ganze nur eine weitere Methode die Huchtinger, gerade die Älteren, zu verschaukeln und einzulullen. Das kann die BSAG, die Baubehörde und der Senat in Bremen besonders gut. Hat denn irgendjemand von den ganzen Planern sich überlegt, wie die älteren zu Haltestellen kommen sollen? Welche Vorteil bringt es für die älteren? Welche Wege müssen Sie beschreiten, und wie schauen die im Winter aus? Werden Sie dann gestreut von der Stadt?
Weite Strecken, gerade von der Hermannsburg zur Straßenbahnhaltestelle an der BTE Trasse, sind in unter 20 Minuten nicht zu machen. Und wie stellt sich das die Baubehörde vor, wenn dort ein Bus alle 30 Minuten zum Friedhof fährt? Ist das eine Einsparung? Wohl kaum wird die Delbus dort alle 10 Minuten in Richtung Delmenhorst fahren, schließlich fahren Sie auch jetzt nur alle halbe Stunde dorthin. Und selbst wenn das gemacht wird: für wie lange bleibt das dann? Schneller als wir Huchtinger denken können, wird das ganze wieder Rückgängig gemacht und die Baubehörde, Herr Lohse und Herr Eisenberg von der BSAG waschen Ihre Hände in Unschuld. „Aus Kostengründen“ wird dann behauptet und darauf verwiesen das es eine Straßenbahnlinie gibt, die auch am Friedhof hält. Meint man die Linie 8 dann damit? Von dort aus muß man aber trotzdem noch gut 10 Minuten zu Fuß zum Friedhof gehen. Sehr verkehrsnah!
Nur wenige sind dort mit kritischem Blick hingegangen und haben sich untereinander ausgetauscht, die meisten ließen sich einlullen. Und meine Mutter war kritisch, was das anbelangt, schließlich will man Ihr auch die Trasse vor die Nase setzten. Schön ist das nicht!
Auch dort wurden die veränderten Pläne kurz vorgestellt. Und am 24. April 2014 werden die Pläne im Bürger- und Sozialzentrum Huchting vorgestellt. Ab 18 Uhr können die Pläne an Stellwänden eingesehen werden, und ab 19 Uhr wird es eine Infoveranstaltung geben. Alle Huchtinger – ob Betroffene oder nicht – sollten sich dort versammeln und kritisch das ganze hinter Fragen.
Zumal wir am Zeitplan der Straßenbahnverlängerung zweifeln können. Denn die Brücken in Deutschland sind einer neuen Bewertung unterzogen worden. Diese Regelung ist seit letztem Jahr in Kraft und betrifft auch die Brücke der Heinrich-Plett-Allee in Richtung Mittelshuchting. Diese ist neu Bewertet worden, und dabei wurde festgestellt, das Sie komplett neu gebaut werden muß. Das bedeutet, das die Brücke abgerissen wird und neu Aufgebaut wird. Für die Fußgänger soll es eine Behelfsbrücke geben, aber für den Verkehr sieht es wohl anders aus.
Also kann man nicht erst die Straßenbahnverlängern – Einspurig über die Brücke führen – um dann die Brücke abzureißen, Busse fahren zu lassen, um dann die Straßenbahn zweispurig mit Fahrbahn und Fuß- und Radweg auf beiden Seiten neu aufzubauen. Mit dieser Aktion würde der Senat und das Bauressort sich tief in die Nesseln setzten, denn dann würde das Projekt doppelt so teuer. Auch wenn immer wieder behauptet wird, das Geld aus Berlin kommt, Steuergelder sind Steuergelder!
Wie lange Bremen an dieser Brücke wohl bauen wird? Lange! Und wir haben bei der Verlängerung der Linie 4 gesehen, was passiert, wenn die Stadt anfängt zu bauen, oder die Aufträge weiter gibt. Es kann dauern, es kann teuer werden, und keiner will es gewesen sein.
Alleine jetzt sind die Baukosten gestiegen. Wer immer noch glaubt, das es bei den 48 Millionen Euro bleibt, ist ein Traumtänzer und meint, das die Materialien nicht teurer geworden sind. Zudem ist der Anteil der Stadt Bremen für die Verlängerung ebenfalls gestiegen.
Brücke erneuern ja, Straßenbahnverlängerung nein!
Alle Huchtinger, alle Unternehmer und Einzelhändler hoffen, das die Straßenbahn nicht den Stadtteil zerschneiden wird. Viele kleine Händler werden zugrunde gehen. Das Roland Center wird weniger angelaufen von ÖPNV Nutzern die aus der Stadt kommen, auf dem Weg nach Hause. Warum sollte man auch auf dem Weg nach Hause aus der Bahn aussteigen und Einkaufen gehen?
Viel Kurzsichtigkeit, nur den Blick nach Brüssel gerichtet und auf den eigenen Vorteil bedacht, stürzen sich alle auf das Projekt. Dabei bleiben aber die Sozioökonomischen Blickwinkel des Stadtteils außen vor. Der Stadtteil wird dadurch nicht besser, er wird nach der Verlängerung nicht weiter modernisiert, wie versprochen (Ein Versprechen ist eine kann und keine muß Bestimmung!). Bereits jetzt warten wir seit Jahren darauf, daß das Gelände am Willakedamm bebaut wird, oder das Gelände in der Delfter Straße.
Das wäre für den Stadtteil und seine Entwicklung wichtig, nicht die Straßenbahn. Aber die Huchtinger haben ja sowieso keine Ahnung. Schon gar nicht über den eigenen Stadtteil.
Hmmm… aber warum leben die Huchtinger denn so gerne in Ihrem Stadtteil? Danach hat noch keiner Gefragt.
Pingback: BSAG: Vorstand Wilfried Eisenberg tritt zurück « ALSEHK Computer Bremen Blog