Telekom: VoIP-Verweigerer erhalten weiterhin Kündigungen

Telekom - Erleben was verbindet - wenn es klapptDie Telekom möchte bis spätestens 2018 ihr gesamtes Telefonnetz von Analog/ISDN auf VoIP (Voice over IP, auch IP-Telefonie oder All-IP-Anschluss) umstellen. Die Mitbewerber bieten seit längerem nur noch diese Technologie an und nun schickt sich die Telekom an, dem ganzen zu folgen. Deshalb erhalten seit Mitte letzten Jahres, alle Kunden, die einen Analog oder ISDN Anschluss mit Internet haben, einen Anruf seitens der Telekom. Mit nicht ganz nachvollziehbaren Aussagen oder teilweise mit recht aggressiven Methoden, versuchen die Mitarbeiter der Hotline, die Kunden zur Umstellung zu „zwingen“. Das natürlich vieles im Nachhinein nicht funktioniert und wir immer wieder eingreifen müssen, ist vielen Kunden nur selten bewusst. Schließlich können die Kunden nichts oder kaum etwas mit den ganzen Fachbegriffen anfangen.

Da viele Kunden aber auch sagen, das Sie nicht umstellen wollen – weil Sie das nicht verstehen -, ist für die Telekom ein Grund, diesen Kunden die Kündigung auszusprechen. Wir haben das bereits mehrfach erfahren und haben dann den Kunden geholfen und Erklärt, warum Sie die Kündigung erhalten haben. Nun wurde aber seitens der Webseite Golem.de berichtet, das die Telekom weiterhin Umstellungs-Verweigerern eine Kündigung zukommen lässt. Im Oktober 2014 berichtete die selbe Seite, das man von den Kündigungen abstand nehmen wolle und diese erst Mitte 2017 auf das Mittel der Kündigung zurückgreifen. Viele Kunden sind verunsichert und verstehen den Hintergrund nicht. Dies Aufklärung obliegt eigentlich der Telekom… doch die versteckt das anscheinend und klärt nicht auf. Also müssen das wieder externe Dienstleister durchführen. Der Grund für die Umstellung auf VoIP…

Eine kurze Geschichte

Die Telekom hat Ihr Telefonnetz kontinuierlich ausgebaut. Neben den Analogen Anschlüssen, kamen ca. gegen Ende der achtziger Jahre die ersten ISDN Anschlüsse auf den Markt. Zuvor recht teuer, da nur für Unternehmen gedacht. Denn man bekam nicht nur eine Rufnummer, sondern gleich drei, zudem benötigte man zu Anfang auch ISDN fähige Telefone. Um die Steuerung der Rufnummer durchzuführen, kamen zeitgleich auch Telefonanlagen auf den Markt, wo man seine Rufnummer eintragen konnte. Es gab aber Unternehmen, die brauchten nicht nur drei Rufnummer, sondern mehrere (ab 10 Aufwärts), so dass man eh schon eine Telefonanlage benötigte. Vorteil bei ISDN war, das man telefonieren konnte und eine weitere Leitung war frei. Dort konnte entweder ein Fax abgeschickt werden oder eine weiteres Gespräch entgegen genommen werden.

Durch die hohe Akzeptanz und auch die Bereitschaft als Privatkunde viel Geld auszugeben, etablierte sich ISDN nicht nur in Firmen sondern auch bei Privatkunden. Der Grund war einfach: Durch drei Rufnummern, hatten sowohl die Eltern eine Rufnummer als auch die Kinder. Bei großen Familien ein Vorteil, zumal man sich jederzeit noch weitere Rufnummer dazu holen konnte.

Die Technik verbesserte sich zusehends und auch die dazugehörigen Geräte verbreiteten sich, zumal auch die Endgerätepreise sanken. ISDN hatte sich am Markt durchgesetzt und galt als der Standard in Sachen Telefonie.

Zahn der Zeit

Wie alles in der Entwicklung der Technik und des Fortschritts, veralten die Techniken sehr schnell. Zwar bemühen sich die Hersteller, immer auch etwas zu aktualisieren oder neue Techniken einzubauen. Doch selbst die beste und aus gereifteste Technik ist irgendwann überholt. Und das trifft nun auf die Telekom zu. Sie hat in den letzten Jahren viel Geld in die Infrastruktur und den Aufbau von DSL und VDSL gesteckt, auch die Vermittlungsstellen immer wieder aufgerüstet mit den Anschlüssen für ISDN oder Analoganschlüssen, aber die neue Technik… drücken wir es so aus… „verschlafen“. Während die Mitbewerber bereits auf VoIP setzten, wurden hauptsächlich bei der Telekom Analog oder ISDN Anschlüsse mit Internet Bundesweit verkauft. Dies änderte sich aber Anfang 2014, als die Telekom diverse Tarife umstellte und somit nur noch VoIP anbot. Das war aber mehr als Kleingedruckt und manche Kunden konnten mit dem Begriff nicht großartig etwas mit anfangen. Somit versuchte die Telekom nun, bis 2018, Ihre Bestandskunden auf VoIP umzustellen, und dass nicht gerade mit Samthandschuhen. Zumal nicht erklärt wird, warum man nun kein ISDN oder Analogieschluss mehr bekommt.

Der Hintergrund

In einer „versteckten“ Erklärung, die ich durch Zufall gefunden habe, wurde erklärt, das die Telekom Schwierigkeiten hat, neue Systeme für ISDN oder Analoganschlüsse in den Vermittlungsstellen zu bekommen. Der Hersteller, der sonst die Geräte geliefert hat, produziert diese nicht mehr und die Ersatzteile werden knapp. Natürlich kann man aus den nicht mehr benötigten Geräten Ersatzteile herausholen, nur sind das hohe Wartungskosten. Somit hat die Telekom angefangen, die Neukunden auf VoIP umzustellen. Durch diesen Umstand baut die Telekom mit großen Schritten die IP-Telefonie in Ihrem Netz aus und will 2018 mit der Umstellung der Bestandskunden fertig sein.

Der Wechsel zu VoIP hat für die Telekom noch einen etwas anderen Charme: Sie können die Zahl der Außendienstmitarbeiter, die Techniker, einsparen. Wenn bei einem Analog oder ISDN Anschluss etwas nicht lief, musste ein Techniker raus zur Vermittlungsstelle. Nun können die Techniker das ganze am PC einsehen und den Fehler beheben. Somit sinken auch die Kosten für die Telekom.

Aus diesem Grund versucht die Telekom, Ihre Bestandskunden auf den neuen Standard umzustellen. Leider geht das, wenn es telefonisch durchgeführt wird, meist in die Hose. Entweder steht der Anschluss nicht am Aufschalttag, oder die falschen Geräte werden geschickt, die Umschalttermine werden immer wieder verschoben, zugesagte Gutschriften oder Leistungen finden sich nicht in den Rechnungen oder in der Auftragsbestätigung.

Wir können Ihnen nur empfehlen, das Sie alles am Telefon ablehnen und warten, bis Sie eine Kündigung bekommen. Ziehen Sie die Umstellung so lange wie möglich hinaus, damit Sie ein stabiles Telefonnetz haben. Nicht nur wir, sondern auch andere haben immer wieder große Probleme mit dem Ausfall der IP-Telefonie über Stunden.

Kommen Sie aus Bremen und Umzu, können Sie sich gerne an uns wenden, wir helfen Ihnen bei der Umstellung, denn wir haben einen Ansprechpartner im T-Punkt im Roland Center. Sollten Sie von Außerhalb kommen – aus einer anderen Stadt – sollten Sie einen T-Punkt Laden aufsuchen und sich dort beraten lassen. Am besten bei verschiedenen Mitarbeitern, so finden sehr schnell heraus, wer Sie gut und richtig beraten hat.

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