Straßenbahnverlängerung Linie 1 nach Mittelshuchting: BUND will sofortigen Bau

BSAG_LOGO_LINIE1Es ist schon merkwürdig, wie Naturschützer am nörgeln sind. Entweder gibt es nicht genug Naturschutz oder es gibt zu wenig. Nun hat sich der BUND bereits vor geraumer Zeit in die Planungen ein gemischt und nun geht Ihnen alles nicht schnell genug. Wissen die eigentlich wie dann der Stadtteil aussieht? Wie man sich hier fühlt? Anscheinend nein, denn sonst würde man nicht an die Presse gehen und Forderungen stellen…

Mit erschrecken habe ich heute im Weser Kurier einen Artikel zur Straßenbahn Verlängerung Linie 1 nach Mittelshuchting gelesen, und kann eigentlich den BUND nicht Ernst nehmen. Da wird auf einen schnellen Ausbau gedrängt, denn die Pläne sind überarbeitet, es werden weniger Flächen benötigt und auch weniger Bäume fallen dem Projekt zum Opfer, so Martin Rode, Geschäftsführer des Bremer BUND in der Zeitung. Dabei läßt er durchblicken, das ihm die Streckenführung über die Kirchhuchtinger Landstraße eher zusagen würde. Schließlich ist der Lärmschutz ja auch noch mal überprüft worden.

Ganz so stimmt das aber nicht. Schließlich kann man nicht nachvollziehen, warum die Lärmschutzwände an der BTE Trasse nur 1,20 m hoch sind. Die Feuerwehr hat dem ganzen so noch nicht zugestimmt und noch kein endgültiges Gutachten verfaßt. Auch das man Ästhetische Gründe anführt finde ich etwas hanebüchen, denn das interessiert die Planer doch eh nicht. Die sind nur froh wenn Sie einen Stadtteil kaputt machen können.

Das viele dadurch weitere Strecken zur Haltestelle laufen müssen, spielt für den BUND wohl auch keine Rolle. Ebenso wenig, das gerade die Älteren die Zuwegung zu den neuen Haltestellen nicht modernisiert werden. Es kostet ja Geld! Nicht geklärt ist, ob da auch im Winter gestreut wird, oder ob man zur Haltestelle „rutschen“ darf. Außerdem ist die Linienführung und die Taktung der Linie 58 für den Stadtteil nicht hinnehmbar. Nur alle 30 Minuten zum Friedhof Huchting, in der Antwerpener Straße eine Haltestelle einrichten für den Bus, der über die Brüsseler Straße hinaus bis zur Flämischen Straßen fährt und nicht auf den Schienen (!) halten darf, sondern durch die Mechelner Straße fährt und dann in der Antwerpener Straße einen Haltepunkt bekommt. Wieder fallen Parkplätze weg. Anscheinend wollen alle, das die Bürger nur noch mit einem verspäteten ÖPNV fahren und weiter steigende Fahrpreise in kaufen nehmen sollen – inkl. schlechtem Service und schlecht gelaunter Fahrer, die man am besten gar nicht anspricht – und Sie selber fahren dann gemütlich mit dem Auto durch die Stadt.

Es schon Ärgerlich genug, das man die Huchtinger Bürger bei dem Projekt nicht vernünftig mitgenommen hat. Man hat die Huchtinger Bürger sogar Herablassend behandelt und nicht für Ernst genommen. Ängste werden nicht wahrgenommen, Hinweise und Einwendungen wurden nicht wahrgenommen und Kritik wurde weit von sich gestoßen. Dieses Projekt bedeutet für Huchting das Ende einer guten Infrastruktur und das Ende für viele Einzelhändler entlang der Baustrecke.

Welcher Unternehmer oder Einzelhändler hat so hohe Rücklagen, um Bauzeiten von mehr als einem Jahr zu überbrücken? Wer kann „mal eben“ einen Umsatzrückgang von mehr als 60 % verkraften? Darüber macht sich keiner Gedanken, weder der Senat, noch die Bau- und Verkehrsbehörde, noch der BUND. Gerade die Strecke vom Roland Center bis zum Abzweig Willakedamm soll eine Bauzeit von einem Jahr haben! So jedenfalls die Planer. Da macht sich keiner Gedanken über die Einzelhändler. Aber wenn die Weg sind, ist das Gezeter groß.

Wichtig ist nicht der Stadtteil, wichtig ist nur die Straßenbahn. Das wir einen guten Ringverkehr haben, den alle Erreichen können, genügt den Planern nicht. Aber den Stadtteil neu Aufbauen können Sie auch nicht, denn dafür stehen hier schon genügend Häuser. Schöner wäre es, wenn Huchting noch nicht so besiedelt wäre, dann könnten Sie die Straßenbahn so verlängern, wie Sie wollen und damit einen komplett neuen Stadtteil schaffen. Doch das geht nun nicht. Deshalb wird er zerschnitten und gerade die Älteren sollen doch zusehen, wie Sie zu Ihren Ärzten oder Dienstleistern kommen. Oder wie die zu Ihren Kunden kommen.

Immer noch nicht geklärt ist die Frage der Brücke über die B75, die Abgerissen und neu Gebaut werden muß. Wann soll das denn stattfinden? Erst wenn die Linie verlängert wurde? Wie läuft das mit dem Verkehr? Alles uninteressant, selbst für den BUND.

Der Verkehr wird nicht weniger, er wird mehr. Und es werden nur wenige Umsteigen und viele weiterhin auf das Auto  setzten. Schließlich haben wir es nun oft genug erlebt, das bei Unfällen, wenn die Straßenbahn nicht in Huchting ankommt, es weder eine Mitteilung gibt, noch einen Ersatzbus. Wir Huchtinger sollen also doppelt leiden.

Das nenn ich aber mal Fortschritt und Umweltschutz. Ein Hybrid- oder Elektrobus tut es auch.

Dieser Beitrag wurde unter BSAG, Huchting, Straßenbahnverlängerung Huchting Linie 1, Straßenbahnverlängerung Linie 1 und 8 abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert